„Party h(e)art“ , oder „Wie ich mich selbst beim Kräutertee-Wetttrinken besiege“

Heut Abend ist es mal wieder soweit; Chips und alkoholfreies Weizen sind meine besten (und einzigen) Freunde, dieser Beitrag ein Boot in Seenot, auf den Wellen meines Selbstmitleides, meine 90er-Party-Spotify-Playlist treibt mir Tränen in die Augen und wenn noch einmal das Babyphone ein Geräusch von sich gibt, werde ich wohl kurz mal ins nächste Sofakissen kreischen.
Jap, mir fällt ganz klassisch die Decke auf den Kopf.
DENN; einige meiner engsten Freunde sind heut auf einer Party, auf der ich nicht eingeladen bin und wo mit Sicherheit jeder gute 90er-Song gespielt wird, ein weiterer Freund schickt mir eben ein Video von einem „megageilen Konzert “ das er besucht- und alle anderen leben weit weg oder sind selbst Eltern von kleinen Kindern, sodass ich schon Entzugserscheinungen habe.
Mein Mann arbeitet, Ella wollte heute den GANZEN TAG mit mir „Bibi und Tina“ spielen, während mir „das Fohlen Felix“ am Hosenbein hing, oder sich vehement gegen alles was mit anziehen, wickeln oder essen zu tun hatte, wehrte.
Außerdem Leute, ich möchte einfach gern mal wieder eine Bar außerhalb meines Fernsehers sehen und einen doppelten „WAS AUCH IMMER“ bestellen. Lass es nur einmal sein und lass es keinen Kräutertee sein.
Ich weiß, das ist „Mimimi“ vom feinsten, aber hey, Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Dies ist die Realität und das ist auch gut so. Dieses Leben hab ich mir so herbeigesehnt, als ich vor sechs Jahren keine Party ausgelassen hatte und damit nicht glücklich war. Morgen früh werde ich froh sein, dass ich wieder „Tina“ sein darf, die sich beim Kampf ums Windel wechseln gerne geschlagen gibt

Der Abend ist noch jung. Ich gehöre nicht zu den Eltern, die sich Abends mit ihren Kindern hinlegen, um „Kraft für den nächsten Tag zu tanken“. Wenn ich einschlafe, dann unfreiwillig. Ich KANN sonst gar nicht anders, als mindestens bis Mitternacht wach zu bleiben. Brauche das. Denn das sind so ziemlich die einzigen Stunden in denen ich, mit Stillpausen, machen kann was ICH möchte.
Wie wird der Rest meines Abends also aussehen? Es gibt zwei Möglichkeiten; entweder ich gucke die letzten drei Folgen „Lindenstraße“ bis zu Vater Beimers Serientod, oder ich reiße mich zusammen, schalte mein WhattsApp aus, damit ich bloß keine aktuellen Partybilder sehen kann, zieh mir die 90er-Playlist nochmal rein und tanze das Wohnzimmer kaputt.
Ich entscheide mich für letzteres.

Everybody move your feet!

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