In der Elternzeit ist nicht nur das Kind sehr aktiv. Auch nicht wir Eltern.
Nein, ich meine den inneren Schweinehund, der uns leider viel zu oft daran hindert, die Elternzeit auch mal für was anderes als den normalen Alltag zu nutzen.
„In den Pausen liegt die Kraft“
Ja, das ist leichter gesagt als getan. Zum einen weil wir natürlich immer irgendwas zu tun haben und es sich anfühlt, als würden die Wäscheberge nicht kleiner, der Hunger der Kinder nie gestillt und als würde das Haus stets einem Wimmelbuch gleichen.
Eine Dauerschleife, aus der man kaum rauskommt.
Zum Zweiten, weil wir den Alltag, zu Hause mit unserem Kind/unseren Kindern auch genießen. Weil es schön ist, auch mal nur an einem Ort zu sein.
Man kennt dich dort. Man schätzt dich dort.
Gerade in der Elternzeit möchten wir so viel Zeit wie möglich mit unseren Kindern verbringen. Alles aufsaugen, ganz viel kuscheln, spielen, beobachten, einfach lieb haben.
Eines Tages aber, ganz egal ob nun der Papa oder die Mama, geht es in den meisten Fällen wieder zurück in die Arbeitswelt.
Und dann kommen wir nach der Arbeit nach Hause und wollen die paar Stunden bis zum schlafen gehen natürlich wie verbringen (denn es beruht schließlich auf Gegenseitigkeit)? Ja genau, mit unseren Kindern.
Und was haben wir dann in dieser ganzen Zeit für uns getan? So richtig für uns alleine, die wir ja auch noch Menschen sind?
Nicht viel bis gar nichts.
Deswegen ist sie so wichtig, diese „Me-Time“, von der alle reden. Wir sollten uns nicht davor scheuen unsere Kinder, sofern es möglich ist, auch mal abzugeben. Wenigstens einmal in der Woche. Und in dieser Zeit nicht den Haushalt zu schmeissen, sondern unseren Hobbies nachgehen, Freunde treffen, wonach es uns ist.
„Weniger Alltag, mehr Staunen“
Und dann ist da noch das Reisen. Schon alleine das Wort zu schreiben, bringt mein Herz zum Tanzen.
Reisen bedeutet nicht gleich viel Geld und fliegen. Für mich bedeutet es, den Ort und den Alltag zu verlassen. Egal für wie lange.
Es kann zum Beispiel bedeuten, mit Kind und ein wenig Gepäck in den Zug zu steigen und für ein bis zwei Nächte eine neue Stadt zu erkunden. So eine Reise habe ich mit meiner größeren Tochter gemacht, als sie 1,8 Jahre alt war. Es war aufregend, es war anstrengend, aber ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut. Schon oft bin ich mit meinen Kindern in den Zug gestiegen, um dem Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen, wenn mein Mann arbeitet.
„Reisen verbindet“
Natürlich haben wir auch schon einige Reisen zusammen gemacht. Gemeinsam, als Familie.
Klar bedarf es einiger Organisation mit Kindern, aber reisen lohnt sich immer. Und ich finde es unfassbar wichtig, um mal wieder zueinander zu finden. Wenn du zu Hause bist, gibt es immer Leute, die irgendwas von dir wollen. Dann ist da wie gesagt der never-ending-Haushalt und all die anderen Dinge, die es zu erledigen gibt. Oft habe ich mich am Ende des Tages schon gefragt, ob ich heute eigentlich auch über was anderes als Organisatorisches mit meinem Mann geredet habe. Deswegen tut es gut, sich als Familie mal komplett zurückzuziehen, zu verreisen und ganz füreinander da zu sein. Etwas Neues zu sehen und gemeinsam Abenteuer zu erleben (das geht natürlich auch zu Hause).
Ich möchte einfach sehr gern an dich appelieren; hol das Beste raus, aus deiner (Eltern)Zeit. Für dich allein und für euch alle gemeinsam. Verlass öfter mal deine Komfortzone und tu alles, was du nie bereuen wirst (und wenn doch, dann lernst du draus).
Für viele unvergessliche Momente.
Denn der Haushalt kann warten, das Leben nicht. 🙂