Wertschätzende Bücher Part I

Heute möchte ich die erste Runde Bücher vorstellen, die mir in meiner Entwicklung als Mutter sehr geholfen haben. Für mich sind solche Bücher ein echter Schatz. Schon oft habe ich nach ihnen gegriffen, wenn es mit den Kindern und mir gerade mal nicht so läuft und ich mich in meinen Handlungen festgefahren fühle. Die Bücher helfen mir, wieder einen anderen Blickwinkel für meine Kinder einzunehmen.


1. Jean Liedloff – Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“

Die Autorin dieses Buches, Jean Liedloff, hat viele Jahre bei den Yequana-Indianern im Dschungel Venezuelas gelebt. Sie schreibt sehr eindrucksvoll über deren liebevollen Umgang mit ihren Kindern und wie selbstverstänlich die Eltern und Verwandten auf die natürlichen Bedürfnisse der Kinder eingehen. Die Kinder werden lange am Körper getragen, sie werden lange gestillt, in den Schlaf begleitet und dürfen ihre Selbstständigkeit ausleben.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich das Buch an manchen Stellen etwas langatmig fand. Aber insgesamt lohnt es sich wirklich es zu lesen. Es ist so fasziniernd und natürlich. Mir ist an so vielen Stellen ein Licht aufgegangen. Denn eins ist sicher: Kinder auf der ganzen Welt haben die gleichen natürlichen Bedürfnisse. Nur wir Erwachsenen haben die Welt drumherum verändert. Die westliche Gesellschaft und das Bedürfnis der Kinder nach bedingungsloser Liebe, Sicherheit und Nähe, passen an vielen Stellen leider nicht mehr zusammen.


2. Remo H. Largo – Babyjahre
Von diesem Buch habe ich leider erst erfahren, als meine erste Tochter bereits fast ein Jahr alt war. Remo H. Largo ist Professor für Kinderheilkunde und selbst Vater von drei Kindern.
Er hat eine sachliche, aber auch liebevolle Art zu schreiben.
Die Erstausgabe ist bereits 1993 erschienen, was du anhand der Texte aber kaum merkst. Lediglich die Bilder in meinem Exemplar (es gibt mittlerweile schon etliche Neuauflagen) sind offensichtlich aus den 90ern.
Ich habe durch dieses Buch so viel über die Entwicklungsschritte in den ersten Lebensjahren gelernt.
In dem Buch schreibt Largo zu Themen wie „Trocken werden“, „Spielverhalten“ oder auch „Schlafen“. Es wirkt erstmal ein bisschen unübersichtlich, da er innerhalb dieser Themen etwas zu den jeweiligen Altersstufen schreibt (zb. 0-3 Monate, 10-24 Monate) und es auch dort wieder verschiedene Unterkategorien zu dem Thema gibt. Aber du bist schnell drin und es ist super, wenn du etwas zu einem bestimmten Thema nachschlagen möchtest.
Remo H- Largo ist ein ehrlicher, bedürfnisorientierter Mensch, dessen Bücher es sich lohnt zu lesen!

3. Alfie Kohn – Liebe und Eigenständigkeit
Das Buch beginnt mit einem wundervollen Zitat:

„Ein wenig Menschlichkeit ist viel mehr wert als alle Vorschriften der Welt“

Alfie Kohn gilt als der Jesper Juul der USA. Seine Bücher enthalten die harte Wahrheit. Hart, weil der beschriebene Weg der bedingungslosen Elternschaft anfangs nicht immer leicht ist- und wenn man vor dem Buch bereits Eltern war, wird man sich beim Lesen auch mal schlecht fühlen, da man sich höchstwahrscheinlich in einigen der beschriebenen „falschen“ Handlungen und Verhaltensweisen wiederfindet. Mir zumindest ging es so.
Das am Rande, als Triggerwarnung.
Ansonsten ist das Buch einfach wundervoll. Es zeigt auf, warum es nicht gut ist, Kinder für ihr Verhalten zu belohnen und zu bestrafen. Und das mit viel Sinn und Verstand.
Alfie Kohn erklärt, warum Partizipation (Mitspracherecht) für Kinder wichtig ist und warum wir unsere Kinder ohne „Wenn“ und „Aber“ lieben sollten. Dieses Buch kann nicht nur für Eltern, sondern auch für Pädagogen sehr wertvoll sein.
Es ist so wichtig, einen positiven Blick auf unsere Kinder zu bekommen. Das macht dieses Buch sehr deutlich.

Wenn ihr ähnliche Buchvorschläge habt, würde ich mich freuen, wenn ihr es in die Kommentare schreibt.
Part II wird folgen.

Habt es fein 🙂

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